Lexikon

Rasterarten

Da im Druck nur zwei Zustände möglich sind, nämlich Farbe führen oder keine Farbe führen, werden die Helligkeitsabstufungen der einzelnen Farbkanäle (CMYK) durch Aufrastern in sogenannte Tonwerte erreicht. Wir verstehen unter Tonwert das Verhältnis der prozentualen Flächendeckung einer gedruckten Raster- zur Volltonfläche (100 %).
Analoge Rasterpunkte mit variabler Fläche (Amplitude); AM=amplitudenmodulierte Rasterung

AM-Raster

Ein Halbton- oder Digitalbild wird in einem Raster, in Reihen von größeren und kleineren Punkten, aufgelöst. Dadurch lassen sich unterschiedliche Tonwerte darstellen. Der Abstand zwischen den Punkten bleibt unverändert. Übersetzt in ein Schwingungsdiagramm, erhält man Kurven mit gleichbleibender Wellenlänge, welche je nach Tonwert unterschiedlich ausschlagen. Eine solche Signalstärke bezeichnet man als Amplitude.

Mit der Rasterfeinheit stehen stets die Betrachtungsdistanz, die Gewebefeinheit und die Schablonenart im Zusammenhang. Rasterfeinheit im Verhältnis zur Betrachtungsdistanz.
Die Halbtonsimulierung des Rasters besteht darin, dass die einzelnen Rasterpunkte vom Auge nicht mehr unterschieden werden können.
Der kleinste Sehwinkel liegt bei ca. 0,02°. Empfehlungen: Betrachtungs- Rasterpunkte Format distanz per cm I per inch Kleiner als DIN A4 Unter 0,5 m 36-48 91-122 DIN A4 ca 0,5 m 24-36 60-91 DIN A 3 0,5-1 m 18-24 47-60 DIN A 2 1-3m 15-20 38-51 DIN Al 2-5m 12-18 30-46 DIN AO 3-10m 12-15 30-38 Grösser als DIN AO 3-20m -12 -30

Feinheit der Raster, spezielle Empfehlungen für den Siebdruck

Je feiner der Raster, desto kürzer die mögliche Betrachtungsdistanz -je gröber der Raster, desto kontrastreicher der Druck – in Extremfällen kann eine Anpassung der Rasterfeinheit an die Oberflächenbeschaffenheit des Bedruckstoffes nötig sein.

Aus kommerzieller Sicht und aus Qualitätsgründen ist einer Siebdruckerei zu empfehlen, sich auf höchstens drei Rasterfeinheiten zu beschränken, diese sollten ausreichen, um der Auftragsstruktur einer Siebdruckerei gerecht zu werden.

Feinheit von Raster und Gewebe

Um die Schablonenverankerung in den Dreivierteltönen (höchster Deckungsbereich) und -offenhaltung in den Spitzlichtern (tiefster Deckungsbereich) der kleinsten zu druckenden Rasterpunkte sicherzustellen, muss das Auflösevermögen des Siebdruckgewebes mitberücksichtigt werden. Genau genommen müsste man den Durchmesser der kleinsten Rasterpunkt­öffnungen der Diapositive mit dem Mikroskop messen, um ein Gewebe der richtigen Feinheit auszusuchen. Wie in den Beispielen ersichtlich wird, muss der kleinste druckbare Rasterpunkt mindestens einen Durchmesser von zwei Fäden und einer Maschenöffnung haben, damit sichergestellt ist, dass der Rasterpunkt genügend verankert und druckbar ist.

Je dünner und feiner das Gewebe, desto geringer ist der Farbauftrag. Dies ist für feine Raster geeigneter.

Im Rasterdruck ist das Gewebe mit einer mittleren Fadenstärke zu favorisieren, da dieses ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Fadenanteil und offener Fläche aufweist. Der Fadenanteil ermöglicht so eine optimale Verankerung der Punkte in den Dreivierteltönen, ohne die Farbauslösung in den Spitzlichtern wesentlich negativ zu beeinflussen.

Während im Offset der Tonwertumfang von 1-98% reicht. muss sich der Siebdruck oft mit einem Tonwertumfang von ca. 10-90% begnügen. Dies gilt für Rasterfeinheiten von ca. 30 l/cm und feiner.

Der feinste noch druckbare Punkt sollte bei Lösemittelfarben einen Durchmesser von 80-1 00 l/cm nicht unterschreiten (dies entspricht dem Auflösevermögen des 150-31 Gewebes).

Beim Einsatz von UV-Farben ist der kleinste druckbare Punkt von 70-80 l/cm noch realisierbar.

Unterschiedliche Rasterpunktformen

Die geläufigsten Rasterpunktformen sind: - runder Punkt -elliptischer Punkt (Kettenpunkt-Raster) -quadratischer Punkt (Schachbrett-Raster) Punktschluss 1 = Rundpunkt-Raster, Punktschluss bei ca. 70 %
2 = Elliptischer-Raster, Punktschluss bei a) ca. 35 % b) ca. 60 %
3 = Schachbrett-Raster, Punktschluss bei 50 % 4 = Rugby Dot , Punktschluss bei 35% und 65 %

FM-Raster

Beim FM-Raster werden die Tonwerte eines Halbton- oder Digitalbildes mittels variablen Mengen von gleich grossen Punkten simuliert. Im Gegensatz zum AM-Raster unterliegen die Punktabstände keiner eindeutigen Geometrie. Die einzelnen Punkte werden nach einer speziellen Rechenmethode wie zufällig plaziert (Dittering). Aus diesem Grunde kommen die Punkte nie auf einer Linie zu liegen. Dies hilft Moiré-Problemen vorzubeugen. Allerdings kann bei gewissen FM-Modulationen (FM-Rasterarten), in Verbindung mit Siebdruckgeweben, wiederum eine störende Struktur auftreten (Cluster- oder Haufenbildung). Die Rasterpunkte beim FM-Raster sind viel kleiner als beim AM-Raster und sie haben alle die gleiche Größe. Übersetzt in ein Schwingungsdiagramm, erhält man Kurven mit variabler Wellenlänge. Die Amplitudenstärke bleibt konstant. Die unterschiedlichen Tonwerte ergeben sich aus Variationen unterschiedlicher Wellenlängen. Hier spricht man von Frequenzmodulation.

Glossar

CtP Computer-to-Plate Der Begriff Computer to Plate (CTP) bezeichnet hier ein Belichtungsverfahren, bei dem die Druckplatten direkt im Plattenbelichter aus dem digitalen Datenbestand bebildert werden. Als Dateiformat, das dem Belichter direkt zur Verfügung gestellt wird, wird häufig TIFF-G4 verwendet welches von einem RIP passend zur Auflösung des Belichters aus PDF, PS oder TIFF – Dateien berechnet wird.  

CtP Computer-to-Film Der Begriff Computer to Film (CTF) bezeichnet ein Belichtungsverfahren, bei dem das Filmmaterial im Filmbelichter aus dem digitalen Datenbestand bebildert wird. Als Dateiformat, das dem Belichter direkt zur Verfügung gestellt wird, wird häufig TIFF-G4 verwendet welches von einem RIP passend zur Auflösung des Belichters aus PDF, PS oder TIFF – Dateien berechnet wird.  

Squarespot-Technologie Creo belichtet die Platte mit einem einzigartigen Laserenergiefeld, das im Gegensatz zu anderen Laserbelichtungssystemen keine Punkte mit den Merkmalen einer Gauss’schen Kurve aufzeichnet.

 

Dies bedeutet, dass es über die gesamte Breite des aufzuzeichnenden Laserpunktes praktisch keine Schwankungen in der Intensität der Laserenergie gibt. Das Resultat “SQUAREspot®” ist ein überaus steiles Energieprofil, das die Form und Größe der auf die Platte aufgezeichneten Punkte stets bewahrt, auch ungeachtet von Veränderungen in der Lage der Bebilderungsschwelle.

 

Außerdem definiert das steile Energieprofil eine eindeutige, robuste Farbe-/Feuchtmittel-Grenze an der Rasterpunktkante. Der Laserspot ist wie die Thermoplatte effektiv digital. Gemeinsam sorgen sie für Rasterpunkte, die praktisch immun sind gegenüber den normalen Schwankungen bei Bebilderung, Entwicklung und Plattenmaterialien, die in typischen Produktionsumgebungen vorkommen. Es gibt keine schwankenden Punktzuwächse oder -verluste, die spezielle Kalibrierungsstrategien, Wartungsmaßnahmen oder Kompensationsschritte an der Druckmaschine erfordern. Falls bei besonderen Druckanforderungen Tonwertreproduktionskurven benötigt werden, lassen sich diese zuverlässig und konsistent anwenden. Durch die Gewährleistung einer präzisen und konstanten Plattenbebilderung ermöglicht SQUAREspot einen gleichermaßen präzisen und konstanten Auflagendruck. Die Platten lassen sich für jeden einzelnen Auftrag optimieren und können schneller und mit weniger Makulaturanfall eingerichtet werden. Letzten Endes bedeutet diese Zuverlässigkeit im Druck nichts anderes als mehr Gewinn.

Tonwertumfang Der Tonwertumfang gibt an, wie viele Farbinformationen (Tonwertstufen) ein Bild oder eine Bilddatei enthalten kann. Der Tonwertumfang wird normalerweise in Bit angegeben. Beispiel: Mit 8 Bit lassen sich pro Pixel 256 Tonwertstufen darstellen (28 - 256). Dies entspricht einem Graustufenbild. Der Tonwertumfang eines gebräuchlichen RGB-Bildes besteht aus 3 Farbkanälen mit je 8 Bit (also insgesamt 24 Bit) mit 256 x 256 x 256 = 16.777.216 möglichen Farbinformationen. Vereinfacht ausgedrückt: Der Tonwertumfang bezeichnet die Differenz zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle eines RGB-Bildes. Der Ideale Tonwertumfang eines Bildes ist somit die ausgeglichene Balance heller und dunkler Farbtöne und enthält meist eine Spreizung von reinem Weiß bis reinem Schwarz.